Die Jungen Liberalen Thüringen fordern eine Erhöhung der Anzahl an Fachärzteinnen und Fachärzte in den ländlichen Regionen des Freistaats Thüringen sowie eine Erhöhung der Anzahl der bestehenden Studienplätze für die Studiengänge Human- und Zahnmedizin und Pharmazie. Zur Umsetzung dieser Forderung lehnen die Jungen Liberalen die Einführung einer Landarztquote ab. Damit würden angehende Ärzteinnen und Ärzte bereits im Voraus verpflichtet werden, sich nach einem erfolgreich abgeschlossenen Studium im ländlichen Raum beruflich niederzulassen. Dies wäre ein erheblicher Eingriff in die Berufsfreiheit (Art. 12, 1 GG). Zudem würde jungen Studierende die Freiheit genommen, sich selbst den Ort und die Branche ihrer zukünftigen beruflichen Tätigkeit auszusuchen. Eine gesetzliche Landarztquote löst nicht den Fachärztemangel auf dem Land.
Die Jungen Liberalen fordern daher den Einsatz adäquater Anreizsysteme, z.B. die finanzielle Niederlassungsförderung, damit sich mehr Fachärzteinnen und Fachärzte im ländlichen Raum niederlassen. Zusätzlich soll der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) das Recht eingestanden werden, von den Regularien des §103 SGB V beim ländlichen Raum abzuweichen.
Um mehr Studienplätze für die Studiengänge Human- und Zahnmedizin sowie Pharmazie zu schaffen, sollen die bestehenden Zulassungsbeschränkungen für Studierende gelockert werden. Damit die bestehende Abiturbestennote (Numerus clausus, NC) von aktuell 1,0 auf, z.B. 1,4 herabgesetzt werden kann, soll neben der signifikanten Erhöhung der Studienplätze die Errichtung weiterer medizinischer Fakultäten, beispielsweise an der Universität Erfurt oder der Technischen Universität Ilmenau, geprüft und geplant werden. So kann auch eine Überlastung der bereits vorhandenen medizinischen Fakultät der Universität Jena verhindert werden.