Wir JuLis sind Deutschlands liberale Jugendorganisation – und heute die einzige und offizielle Jugendorganisation der Freien Demokraten. Das war nicht immer so. Tatsächlich wurden die Jungen Liberalen erst 1980 gegründet. Zuvor galten die Deutschen Jungdemokraten (DJD) als Anlaufstelle für junge Menschen, die an liberale Werte glaubten und die Freien Demokraten vorantreiben wollten.
„WIR JULIS SIND HEUTE DIE EINZIGE UND OFFIZIELLE JUGENDORGANISATION DER FREIEN DEMOKRATEN. DOCH DAS WAR NICHT IMMER SO.“
Während die Deutschen Jungdemokraten in den ersten Jahren nach ihrer Gründung noch ein geeignetes Zuhause für liberal überzeugte, junge Menschen waren, entwickelten sie sich in den 1960er Jahren drastisch in eine neue Richtung. Letztendlich begriffen sie sich selbst sogar als ein dezidiert linker Jugendverband. Unterstützt vom Liberalen Studentenverband Deutschlands formulierten sie zunächst das Ziel, die Freien Demokraten zu einer „sozialliberalen Reformpartei“ zu machen. Als sie ihrer Mutterpartei dann schließlich zu Beginn der 1970er Jahre ausdrücklich die Wahlkampfunterstützung verweigerten, entschieden immer mehr liberale Jugendliche, dass sie sich von dieser Organisation nicht mehr vertreten fühlten.
Der radikale Linksruck der Deutschen Jungdemokraten hatte zur Folge, dass sich ab 1974 vielerorts lokale Initiativen von jungen Menschen bildeten, die es sich wieder zum Ziel machten, die Freien Demokraten nicht allgemein, sondern konstruktiv zu kritisieren. 1980 schlossen sich die verschiedenen örtlichen Initiativen zusammen und gründeten in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn den Bundesverband der Jungen Liberalen, der später auch zur neuen offiziellen Jugendorganisation der Freien Demokraten wurde.
„1980 SCHLOSSEN SICH DIE VERSCHIEDENEN ÖRTLICHEN INITIATIVEN ZUSAMMEN UND GRÜNDETEN IN BONN DEN BUNDESVERBAND DER JUNGEN LIBERALEN.“
In den folgenden Jahren machten sich die Jungen Liberalen als „Stachel im Fleisch der FDP“ einen Namen, da sie zwar im Gegensatz zu den Deutschen Jungdemokraten stets daran interessiert waren, anzupacken und im Wahlkampf für die liberale Sache zu kämpfen, gleichzeitig aber das Recht einforderten, inhaltliche Forderungen ihrer Mutterpartei zu kritisieren, wenn es ihnen als programmatische Notwendigkeit erschien. So legten sie vor allem in der Innen- und Rechtspolitik immer wieder den Finger in die Wunde, wenn es sein musste, wie beispielsweise im Rahmen des Großen Lauschangriffes, gegen den sie sich intensiv zur Wehr setzten.
„DIE GRÜNDUNGSGESCHICHTE DER JUNGEN LIBERALEN IST FÜR UNS MEHR ALS EINE HISTORISCHE ANEKDOTE.“
Die Gründungsgeschichte der Jungen Liberalen ist für uns mehr als eine historische Anekdote. Noch heute ist sie für uns ein Ansporn und erinnert uns stets daran, wie wichtig es ist, eine ausreichende inhaltliche und organisatorische Unabhängigkeit, aber zugleich ein gutes Verhältnis zu unserer Mutterpartei zu haben, dass unsere inhaltlichen Forderungen so ernst genommen werden, wie sie es verdienen.