Zukunftsvision eigenverantwortliche Schule

Es ist Grundsatz liberaler Politik, dass Entscheidungen möglichst von denen getroffen werden sollten, die von deren Konsequenzen direkt betroffen sind. Dieses Prinzip der Eigenverantwortung ist im deutschen Bildungssystem weitestgehend in Vergessenheit geraten. Allerdings sehen wir es als zentrales Mittel hin zu einem besseren Bildungssystem, ebenso aber auch als Selbstzweck. Eigenverantwortliche Schulen ermöglichen es den beteiligten Akteuren – Lehrern, Eltern, Schülern – ihre individuellen Vorstellungen, Erfahrungen und Fähigkeiten einzubringen, und vermitteln schon jungen Schülern die notwendigen Voraussetzungen für ein eigenverantwortliches, selbst geleitetes Leben.

Große Visionen sind aber nicht alles, was dem Thüringer Schulsystem fehlt. Vielmehr hakt es an vielen Ecken. Für uns als pragmatischen Jugendverband sind eine schleppende Inklusion und Digitalisierung und ähnliches nicht nur Schönheitsfehler, sondern gravierende Probleme. Vielmehr sind es wir den nächsten Generationen schuldig, diese Missstände konsequent bereits im aktuellen System anzugehen.

 

DER WEG HIN ZU EINEM EIGENVERANTWORTLICHEN SCHULSYSTEM

Die Koexistenz einer Vielzahl verschiedener Auswahlmöglichkeiten bedingt Eigenverantwortung in Reinform von Seiten der Schüler und Eltern. Im gleichen Sinne wird Eigenverantwortung von Seiten der Lehrer und der Schulträger bedingt durch die Notwendigkeit, Schüler und Eltern von der Qualität des Unterrichts und der Schule zu überzeugen.

Diese Mechanismen sind nicht gebunden an die Form der Finanzierung der Schulen, sehr wohl aber an die Form der Planung der Schulen. Eigenverantwortliche Wahl der Schule ist nicht möglich, wenn – durch Regulierung – nur eine Schule im Einzugsbereich zur Auswahl steht. Eigenverantwortliche Ausgestaltung des Unterrichts ist nicht möglich, wenn – durch Regulierung – Form, verwendete Medien, Klassengrößen und viele weitere Aspekte des Unterrichts vorgegeben sind.

In einem zentralen Plansystem sind diese Elemente allerdings per Definition reguliert.

Wir ziehen daraus die Notwendigkeit zweierlei Verbesserungen im Thüringer Schulsystem: Einerseits die Ermöglichung der Eigenverantwortlichkeit durch die Stärkung privater Schulen, andererseits die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit an staatlichen Schulen.

 

Eigenverantwortung durch private Schulen

Ein weitgehender Rückzug staatlicher Schulträger ist aktuell in Thüringen nicht denkbar. Sinnig ist zuerst die Stärkung privater Schulträger, das heißt konkret ihre Gleichstellung mit dem Staat als Schulträger in Fragen der Finanzierung. Aktuell konkurrieren private Schulen mit staatlichen Schulen um Schüler – dies heißen wir gut. Allerdings kann nicht von einem fairen Markt gesprochen werden, wenn das staatliche Schulsystem pro Schüler mehr Geld von staatlicher Seite erhält als private Schulen.

Konkret regelt dies Anlage 1 des „Thüringer Gesetz über Schulen in freier Trägerschaft“ (ThürSchfTG), die bei der Berechnung von Kopfpauschalen für private Schulen nur 80% der Kosten eines Schülers an staatlichen Schulen ansetzt. Zur Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen fordern wir die Neuberechnung von Anlage 1 unter dem Ansatz gleichwertiger Finanzierung staatlicher und privater Schulen.

 

Eigenverantwortung an staatlichen Schulen

Ziel muss ebenso sein, mehr Eigenverantwortlichkeit an staatlichen Schulen zu erreichen. Bereits das Konzept staatlicher Schulen stellt bereits Grenzen an die verwirklichbare Eigenverantwortlichkeit, diese Grenzen sind aktuell aber noch nicht annähernd erreicht. Der erste und wichtigste Problempunkt ist dabei das Wirrwarr an Kompetenzen und Verantwortlichkeiten im Verhältnis Schule-Schulträger-Bildungsministerium, welches effektive Bildungsarbeit in Thüringen behindert. Wir schlagen daher drei konkrete Maßnahmen vor:

  1. Wir fordern die Neudefinition des Verhältnis Schule-Schulamt-Bildungsministerium: In unserem liberalen Verständnis definiert die Politik die Ziele, Standards und Rahmenbedingungen des staatlichen Bildungssystems. Die Erfüllung dieser Ziele unter Einhaltung der Standards und im Kontext der Rahmenbedingungen soll den Schulen so weit wie möglich selbst überlassen werden. Da dies einen signifikanten Wandel vom aktuellen System darstellt, schlagen wir damit als ersten umsetzbaren Schritt die Entwicklung von Zieldefinitionen gemeinsam mit Musterlösungen anstatt der Vorgabe fester Vorschriften von Seiten der Politik vor.
  2. Wir wiederholen unsere Forderungen nach der Aufteilung des Amts des Schulleiters in einen pädagogischen und einen kaufmännischen Schulleiter. In Übereinstimmung mit Vorschlag Eins geht damit eine Kompetenzverschiebung von Schulämtern auf Schulen einher. Entscheidungen über die Schulentwicklungsstrategie, die Wahl von Schwerpunkten und ggfs. der Spezialisierung sollte bei der Schulkonferenz angesiedelt werden. Gleiches gilt für die Entwicklung und Umsetzung von neuen Lernkonzepten.
  3. Wir fordern damit einhergehend eine Stärkung des Kompetenzaustausch zwischen staatlichen Schulen, damit sich durchsetzen kann, was in der Praxis gut funktioniert, und doppelte Anstrengungen vermieden werden können.
    Speziell in Städten können wir uns auch Erweisung und Erleichterung von Schulkooperationen vorstellen, um Kompetenzen zu bündeln, dies sollte aber immer nur im Einverständnis der Schulkonferenzen der betroffenen Schulen geschehen.

 

Inklusion

Als Liberale sind Individualismus, die Freiheit des Einzelnen und die Ermöglichung der freien Lebensgestaltung zentrale Prinzipien. Diese Leitlinien sind Grundlage unsere Bildungspolitik, bekommen aber besondere Bedeutung im Kontext von Schülern mit besonderen Förderbedarf, die die bestmögliche Förderung verdient haben. Wir sind davon überzeugt, dass unsere politischen Mitbewerber dies ebenso sehen.

Die bestmögliche Förderung erfordert die Berücksichtigung jedes einzelnen Schülers sowie vielfältige Strukturen, die diese Bedürfnisse erfüllen können. Für uns kann dies die Eingliederung jedes Schülers mit besonderem Förderbedarf in den Regelschulbetrieb, auch in Verbindung mit dem Förderschul-Konzept „Schulen ohne Schüler“, allein nicht ausreichend erfüllen. Wir sprechen uns daher für den Erhalt der Förderschulen in Thüringen aus. Weitergehend noch müssen bestehende Förderschulen und -Zentren personell, finanziell und in ihren Kapazitäten gestärkt werden. Nur so können sie den Bedürfnissen aller Schüler gerecht werden. Auch Förderschulen und -Zentren in privater Trägerschaft spielen dabei eine wichtige Rolle und sollten ebenso gleichwertig berücksichtigt werden. Das Ziel muss sein, Förderschulen so attraktiv zu machen, dass ein Besuch von ihnen dem Besuch von regulären Schulen nicht nachsteht und Eltern und Schüler so eine echte Wahl zwischen beiden Optionen treffen können.

Ebenso vertreten wir die Meinung, dass jede Schule Inklusionsschule sein kann, aber nicht muss. Inklusionsschulen sollten entsprechend finanziell gefördert werden, um eine adäquate personelle, räumliche und pädagogische Ausstattung sicherzustellen. Die Entscheidung, Inklusionsschule zu werden, sollte allerdings bei der Schule selbst liegen.

 

Digitalisierungsstrategie

Zwar schreitet die Digitalisierung in Schulen stetig voran, allerdings immer noch wesentlich langsamer, als möglich wäre. Der Grund dafür ist, dass das hochkomplexe Thema der Digitalisierung zu sehr in Einzelaspekten betrachtet wird. Wir fordern daher die Erarbeitung einer umfassenden und detaillierten Digitalstrategie für das Land Thüringen, die mindestens die folgenden Aspekte berücksichtigen und in ein Ganzes integrieren soll:

  • Ausstattung mit modernen technischen Geräten
  • Schulpersonalplan, insbesondere Aus- und Fortbildung von Lehrern sowie die verstärkte Einstellung von sogenannten digitalen Hausmeistern
  • Digitale Infrastruktur, speziell die Versorgung mit Highspeed-Internet und Mobilfunkabdeckung
  • Lehrplan und- Materialien, insbesondere die sinnvolle Integration moderner Technologien in den Unterrichtsalltag sowie die Vermittlung digitaler Kompetenzen
  • Neue Unterrichtsformen, wie z.B. hybriden Unterricht oder Aufzeichnungen

Des Weiteren unterstützen wir die Thüringer Schulcloud, wollen sie als bestehendes und sehr erfolgreiches Projekt erhalten, in eine bundesdeutsche digitale Bildungsplattform integrieren und weiter ausbauen. Hier kann das Land Thüringen in der Kultusministerkonferenz und im Bundesrat darauf hinwirken.

 

Angleichung der Abiturniveaus

Thüringer Abiturienten konkurrieren mit Abiturienten aus ganz Deutschland um begehrte Arbeits-, Ausbildungs- oder Studienplätze. Die Abiturnote ist dabei meist das zentrale Kriterium. Daher müssen Abiturnoten bundesweit vergleichbar gemacht werden. Allerdings muss dabei auch der Erhalt des hohen Thüringer Abiturniveaus gewährleistet bleiben; eine Absenkung hin zum Niveau der schwächsten Bundesländer kann nicht das Ziel sein.

Eben daher muss sich das Land Thüringen konstruktiv in die Debatte zur Angleichung der Abiturniveaus einbringen und bei deren Gestaltung mitwirken. Wir befürworten daher Anstrengungen wie den gemeinsamen Aufgabenpool der Kultusministerkonferenz. Wir fordern das Land Thüringen dazu auf, sich dafür einzusetzen, diese und vergleichbare Institutionen auszubauen. Dabei sollte speziell der gemeinsame Aufgabenpool umgesetzt und auf andere Fächer erweitert werden.

 

Außerschulische Akteure im Schulalltag

Unserem Verständnis nach sollte Schule nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch auf das Leben vorbereiten und Grundwerte der Gesellschaft vermitteln.

Zu diesem Zweck fordern wir die verstärkte Einbindung gesellschaftlicher Akteure in den Schulalltag, wie zum Beispiel Organisationen aus dem Katastrophenschutz oder dem Rettungsdienst oder aus dem sozialen Sektor, die AGs anbieten könnten. Als Anreiz ist eine staatliche Förderung denkbar, zum Beispiel eine Entschädigung für den Zeitaufwand bzw. die Übernahme des Arbeitsausfalls, der durch die Organisation und Durchführung der AG entsteht. Mit dem Schulbudget steht hierfür bereits ein adäquates Mittel bereit, allerdings ist die Nutzung Dieses zu komplex und bürokratisch, um für Schulen breit anwendbar zu sein.  Wir fordern daher die Vereinfachung der notwendigen Verfahren sowie die Umstellung vom aufwendigen System der Antragsstellung hin zu einer eigenverantwortlichen Organisation durch die Schulen selbst. Verwendungsnachweise über das Schulbudget sind zu Ende des Schuljahres der zuständigen Aufsichtsbehörde vorzulegen.

Ebenso wollen wir verstärkt lokale Unternehmen und Universitäten einbinden. Dies könnte im Rahmen von Besuchen, bspw. an Wandertagen, oder Berufsmessen geschehen.

 

Schüler-Erasmus

Europaweiter Austausch ist nicht nur vorteilhaft für Schüler, sondern auch für die Gesamtgesellschaft. Daher fordern wir das Land Thüringen auf, sich für eine Erhöhung der Finanzierung des Schüler-Erasmus einzusetzen. Auch fordern wir die Etablierung von „digitalen Erasmus-Klassen“. In Diesen würden Schüler, nach Erreichen der notwendigen Englischkenntnisse, bspw. zwei Schulstunde die Woche sich mit anderen Schülern austauschen. Der Unterricht in dieser digitalen Erasmus-Klasse kann zum Beispiel projektbasiert ablaufen. Wir fordern die Thüringer Landesregierung auf, für dieses Projekt im Bundesrat einzutreten. Ebenso fordern wir die FDP in Bund und Land auf, sich für die Etablierung dieses Projekts auf europäischer Ebene einzusetzen.

 

Reform der BLF

Die sogenannte „Besondere Leistungsfeststellung“ (BLF) wurde 2004 eingeführt, damit Abiturienten auch bei Nichtbestehen der 12. Klasse einen Abschluss haben. Wir stehen prinzipiell hinter diesem Grundgedanken, sehen jedoch Reformbedarf bei der Ausgestaltung dieses Konzeptes.

Wir sehen es als äußert kritisch an, dass die BLF 50% der Gesamtjahresnote des jeweiligen Schulfaches ausmacht. Diese Gewichtung empfinden wir als zu hoch, da eine einzelne Prüfung den Ausschlag für das gesamte Schuljahr gibt.

Auch der erworbene Abschluss schafft keine Sicherheit, da die BLF als solche außerhalb von Thüringen wenig Anerkennung findet und diese nur einen dem Realschulabschluss gleichwertigen Abschluss bescheinigt. Regelschüler erwerben hingegen mit erfolgreichem Abschluss der 10. Klasse einen normalen Realschulabschluss, der bundesweite Anerkennung findet. Hier entsteht eine Diskrepanz: Die BLF ist „weniger wert“ als der Realschulabschluss, obwohl das Anforderungsniveau auf dem Gymnasium höher als auf den Regelschulen ist.

Zuletzt hat die BLF einen klaren Prüfungscharakter. Diesem wird, besonders in Anbetracht der hohen Gewichtung der Prüfung, nicht ausreichend gerecht, da trotzdem in den Wochen der Prüfungen normaler Unterricht stattfindet und weitere Leistungsfeststellungen erhoben werden dürfen.

Daher wollen wir das Konzept der BLF neugestalten. Wir fordern, dass Zehntklässler auf dem Gymnasium dieselben Prüfungen schreiben wie die Schüler der Regel- und Förderschulen. Auf dem Gymnasium sollen die Prüfungen genauso ablaufen wie auf den Regel- und Förderschulen. Schüler des Gymnasiums müssen keine Projektarbeit schreiben, denn Sie schreiben in der Oberstufe die Seminarfacharbeit. Der 10. Klassenabschluss der Regel- und Förderschulen werden bundesweit anerkannt. Für die Schüler der Regel- und Förderschule und des Gymnasiums gelten somit die gleichen Voraussetzungen zum Erreichen des Realschulabschlusses und niemand wird bevorzugt oder benachteiligt. Das erhöhte Anforderungsniveau des Gymnasiums ist nicht gefährdet, denn die Prüfung gilt nur als Zwischenprüfungen, damit Abiturienten auch bei Nichtbestehen der 12. Klasse einen Abschluss haben.

Aufnahme der Lehre über Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht in den Thüringer Lehrplan 

Aufnahme der Lehre über Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht in den Thüringer Lehrplan 

Der derzeitige Stoffbereich Organspende, welcher im Ethik- bzw. Religionsunterricht vermittelt wird, umfasst eine Abwägungsdiskussion um den Spenderausweis zur Identifizierung der eigenen Position, welche jedoch nicht auf die speziellen Bedürfnisse eingeht, sondern zur Pauschalisierung veranlasst. Die Patientenverfügung steht dem entgegen.

Für Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und das Ziel der Chancengerechtigkeit sind Vorsorgevollmachten für den Fall der eigenen Bestimmungsunfähigkeit sowie die allgemeine 

Bildung für alle unabdingbar. Daher stellen die Jungen Liberalen Thüringen die Forderung nach Information und Unterrichtung.

Diese Unterrichtung wird im Rahmen des Ethik- und Religionsunterrichts der Oberstufe stattfinden und wird zusammen mit dem Thema Organspende behandelt.

Für Schüler mit Realabschluss soll diese Aufklärung an Berufsschulen im Sozialkundeunterricht stattfinden.

Die Unterrichtung über ausschließlich die Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht & Betreuungsverfügung findet jährlich durch externe beauftragte Juristen statt.

Unterrichtet wird über den Aufbau, den Inhalt, das Risiko des Nichtbesitzes und den Abgrenzungen zwischen den drei Dokumenten (Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Betreuungsvollmacht).

Zwei Wochen nach Erstellung der Dokumente können die Verfügungen & Vollmachten von einem Notar beurkundet und anschließend bei der Bundesnotarkammer hinterlegt werden.

Vision Mitteldeutschland – eine wirtschaftliche und kulturelle Chancenregion im Herzen Europas

In den letzten 30 Jahren hat die Region Mitteldeutschland eine positive Entwicklung genommen. Doch bleiben Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen noch immer hinter ihren Potentialen zurück, die Wirtschaftsleistung und Unternehmensansiedlung wächst im gesamtdeutschen Vergleich nur schleppend. Diesem auch 30 Jahre nach der friedlichen Revolution bestehenden Umstand wollen die Jungen Liberalen in Mitteldeutschland gemeinsam entgegen wirken. An die Stelle des eingefahrenen Klein-Kleins der Länder wollen wir eine ganzheitliche „Vision Mitteldeutschland“ setzen, die sowohl die gemeinsamen Herausforderungen wie auch die lokalen Besonderheiten im Blick hat. Seit dem Ausgang der Wahlen in Ostdeutschland – besonders in Sachsen und Thüringen – ist klar, dass die Jungen Liberalen in Thüringen gemeinsam mit der Landtagsfraktion im Thüringer Landtag die notwendigen Schritte entschlossen angehen können um diese Herausforderungen anzupacken.

Mitteldeutschland – von wirtschaftlicher Vielfalt geprägt

Die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen viele Gemeinsamkeiten, aber auch ökonomische Disparitäten. Während sich seit Beginn der 2000er in den Metropolen Dresden, Leipzig und Jenaeuropäische Tech-Hochburgen mit einer Wachsenden StartUp-Szene herausgebildet haben, setzen viele Unternehmen in Mitteldeutschland stark auf das produzierende Gewerbe. Aus Sicht der JuLis Thüringen ist zur Stärkung des Großstandorts Mitteldeutschland eine gemeinsame Anstrengung notwendig, in Welcher die drei Bundesländer in ihren wirtschaftlichen Aktivitäten enger verzahnt miteinander kooperieren und somit verstärkt gemeinsame Synergien ausnutzen.

Konkret heißt das: 

  1. Vorantreiben einer gemeinsamen Breitbandausbaustrategie 2025 unter besonderer Berücksichtigung der Infrastrukturbedarfe ökonomisch schwächerer und ländlicher Gegenden
  2. Investitionen in einen besser verzahnten gemeinsamen Verkehrsinfrastrukturplan Einschließlich einer zügig forcierten Elektrifizierung der Mitteldeutschlandstrecke Richtung Osten
  3. regulatorische Hürden für die Schaffung neuer privater Fernverkehrsstationen in den Mittelzentren abbauen und diese mit SmartDriving- und RideSharing-Angeboten des ÖPNV verkoppeln
  4. Mitteldeutschland zur Herzregion für angewandte KIForschung machen. Hierfür ist eine Entwicklung und Langzeitevaluation von Teststrecken insbesondere auf Land- und Bundesstraßen für künstlich intelligente, selbstfahrende Autos anzustreben
  5. Schaffung einer Sonderwirtschaftszone Mitteldeutschland
  6. Entwicklung einer gemeinsamen StartUp-Strategie zur Neuansiedlung disruptiver und neuartiger Unternehmen einschließlich regionaler Startup-Zentren
  7. Stärkere Verzahnung der lokalen Landwirtschaftsunternehmen mit den agrarwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen Mitteldeutschland, insbesondere auf dem Gebiet der Smart Farming-Technologien
  8. 5G in jeder “Milchkanne”. Wir wollen die Stellung des Netzverbrauchers im wirtschaftlichen Zusammenspiel der Akteure durch die Einführung eines Klagerechts auf Entschädigung im Falle vertragsnonkonformen schlechten Services stärken.

Verwaltung mit Zukunft für Europas Herz

Der zunehmenden Dynamik unserer Zeit Rechnung tragend, rechnen die JuLis Thüringen einem umfassenden und synergetischen Update von Verwaltungsbehörden eine bedeutende Rolle zu. Um auch neue wirtschaftliche Entwicklungen mitzugestalten ist daher für uns notwendig, sowohl Verwaltungsprozesse zu beschleunigen als auch bestehende bürokratische Regularien und Doppelstrukturen abzubauen. Dabei kommt vor allem der digitalen Gestaltung von administrativen Vorgängen eine bedeutende Rolle zu. Dabei ist es aber wichtig auch zukünftig den Schutz von persönlichen Daten zu sichern und auch zu optimieren.

Erste Schritte hierzu sind unseres Erachtens:

  1. rechtliche Möglichkeit zur sukzessiven Umstellung auf dezentrale E- Akten zu überprüfen
  2. die stärkere Möglichkeit zur länderübergreifenden Jobrotation für Beschäftigte der öffentlichen Verwaltung in den 3 mitteldeutschen Ländern, insbesondere in den Landkreisen entlang der Landesgrenzen. Neue und gute Ideen in der Verwaltungspraxis können sich so schneller verbreiten.
  3. die Evaluierung aller geltenden Landesgesetze der 3 Länder hinsichtlich Notwendigkeit nach österreichischem Modell. Veraltete, doppelnde oder unnötige Auflagen werden zugunsten von Bürokratieabbau und leichterer Rechtsdichte abgebaut, während einhellig als notwendig befundene Gesetze im Gesetzeskanon verbleiben sollen.
  4. die stärkere grenzüberschreitende Vernetzung der LKÄ und LfV für eine effizientere Verbrechensbekämpfung, bspw. auf dem Gebiet des illegalen Drogenhandels und gegen politischen Extremismus, ein intelligentes  Terrorabwehrzentrum Mitteldeutschland
  1. Schaffung gemeinsamer Ausrüstungsstandards und aufbauend auf landeseigenen Bedarfsplanungen eine gemeinsame Beschaffungspolitik
  2. Überprüfung einer Umstellung der schriftlichen Grundbuchführung auf eine dezentrale “Grundbuchblockchain”
  1. Schaffung einer Gemeinsamen Datenschutz Strategie und eine enge Kooperation der Landesdatenschutzbeauftragten

Solide Finanzen für eine starke Region

Die Jungen Liberalen Thüringen bekennen sich zu soliden öffentlichen Finanzen. Die mitteldeutschen Länder und Kommunen benötigten ausreichende Mittel, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.

Konkret fordern wir:

  1. die grenzüberschreitende Entwicklung von Bundesratsinitiativen zur Erhöhung der Länder und Kommunenanteile bei Umsatzsteuern
  2. die vollständige Ersetzung der Grundsteuern A und B durch ein kommunales Annexsteuerhebesatzrecht auf Einkommens- und Körperschaftssteuer sowie die
  3. Abwendung einer Neuauflage der GrSt. C. Dies erhöht nicht nur die Handlungsfähigkeit der Kommunen und löst das Verfassungswidrigkeitsproblem der aktuellen
  4. Grundsteuermessgrundlage, sondern intensiviert überdies den überregionalen Fiskalwettbewerb und entlastet zudem die Immobilienmärkte in den wachsenden Großstädten Mitteldeutschlands
  5. die     stärkere   Vermeidung     von ausgabenseitigen Doppelstrukturen in grenznahen Regionen (z.B. durch Kooperationen im Kulturbereich)

Bildungslandschaft Mitteldeutschland

Die JuLis Thüringen sehen Bildung als entscheidende Grundlage zur individuellen Selbstentfaltung und als langfristiges Zukunftsinvestment. Eingedenk dieser herausragenden Bedeutung des Bildungssektors wollen wir die Schullandschaft in Mitteldeutschland durch eine breit angelegte und grenzüberschreitende Schulplanungsinitiative prägen.

Insbesondere fordern wir:

  1. die stärkere Verzahnung der Schulnetzpläne in den Grenzregionen zwischen den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
  2. die         Einführung         gemeinsamer      mitteldeutscher Standards in Bezug auf alle erreichbaren Schulabschlüsse in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dies soll von den Kultusministerien der Länder gemeinsam erarbeitet und durch geeignete Maßnahmen zur Qualitätssicherung auf möglichst hohem Niveau liegen. Die Ausgestaltung des Schulsystems bis zur Abschlussprüfung liegt weiterhin in der Hand der Länder. Ziel des Mitteldeutschen Abschlussrahmens ist es, eine Basis für echten Wettbewerb zwischen den einzelnen Bildungssystemen zu schaffen und voneinander zu lernen.
  3. Planung einer groß angelegten Werbekampagne und Kooperationsinitiative zur Lehreranwerbung in ländlichen mitteldeutschen Regionen
  4. die              Einführung              einer             Mitteldeutschen Kultusministerkonferenz zur gemeinsamen Projektierung der Standards und Kooperationsprojekte

Wissenschaftsregion Mitteldeutschland

Die Region Mitteldeutschland verfügt über eine Vielzahl von altehrwürdigen und bundesweit angesehenen Universitäten, wie beispielsweise die FSU Jena, MLU Halle, TU Illmenau oder auch die TU Dresden. Auch befinden sich einige Junge aufstrebende Universitäten wie die Universität Erfurt in dieser Chancenregion. Diese akademischen Hotspots bieten eine unendliche Möglichkeit um Junge gut ausgebildete Menschen nach Mitteldeutschland zu ziehen und von ihren Ideen um von ihren Ideen zu profitieren. Wir wollen diese Möglichkeiten nutzen.

Daher fordern wir:

  1. den Aufbau von international exzellenten sowie überregional unter- und miteinander vernetzen Forschungszentren v.A. in den Wissenschaftsregionen Jena, Halle, Leipzig, Dresden, Ilmenau, Magdeburg
  1. den politischen Einfluss der Länder auf die Hochschulen auf ein Minimum zu beschränken und deren lokale Autonomie vor Ort zu stärken
  2. die Sanierung und Modernisierung von universitärer Hochschulinfrastruktur mit der Option einer mitteldeutschen Standardisierung
  1. Landesübergreifende Attraktivitätsinitiative für Lehre einschließlich einer professoralen Mindestvergütung auf A13-Standard
  2. Den Aufbau eines        Mitteldeutschen      Instituts   für Sicherheitsforschung in Kooperation mit den Universitäten und gesellschaftlichen Akteuren
  3. Die Schaffung einer universitär verzahnten mitteldeutschen Zweigstelle des German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS)

Reformierung des Deutschunterrichtes an Grundschulen

Die Jungen Liberalen Thüringen setzen sich für eine Umorientierung des Grundschulsystems im Bereich der Rechtschreibung ein. Bisher wird an den an einigen Schulen das System „Schreiben nach Gehör / Lesen durch Schreiben“ genutzt, welches einschließt, dass über Rechtschreibung und Zeichensetzung in den ersten Schulklassen hinweggesehen wird.

Rechtschreibung ist für lernende Schüler eine elementare Voraussetzung für den Eintritt in den Unterricht an weiterführenden Schulen. Einer Missbildung der Kompetenz Rechtschreibung muss von Beginn der Schullaufbahn entgegengewirkt werden.

Thesen der Jungen Liberalen zur Landtagswahl 2019 in Thüringen

Weltbeste Bildung für die nächste Generation – Bildung neu denken

 

Die Jungen Liberalen Thüringen stehen für eine digitale, eigenverantwortliche und zukunftsorientierte Bildungspolitik in Thüringen. Dazu ist es nötig, ein Schulsanierungsprogramm mit einem digitalen Schulinvestitionspaket zu initiieren, um den infrastrukturellen Investitionsstau an Thüringer Schulen in der Gebäudesubstanz zu beheben sowie flächendeckend die Vorrausetzungen für eine eigenverantwortliche, digitale und zukunftsorientierte Schule zu verwirklichen.

Die Jungen Liberalen Thüringen stehen für ein mehrgliedriges Schulsystem. Grundschulen, Regelschulen, (integrierte) Gesamtschulen, Gemeinschaftsschulen und Gymnasien sowie Förderschulen gehören zur Schullandschaft in Thüringen. Inklusion betrifft alle Schultypen und Klassenstufen.

Für die Jungen Liberalen Thüringen ist es bei der Umsetzung der Inklusion unabdingbar, die Förderung der persönlichen Potenziale jedes Schülers nach seinen körperlichen, geistigen und sprachlichen Voraussetzungen zu gestalten. Die Unterrichtsqualität muss auch bei Schülerinnen und Schülern mit individuellem Förderbedarf garantiert werden. Deshalb setzen sich die Jungen Liberalen Thüringen für den Erhalt von Förderschulen und Förderzentren ein. Inklusion sollte jedoch auch in anderen Schulformen möglich werden. Deshalb fordern wir Junge Liberale die Einführung von Schwerpunktschulen, um Schulen jeder Schulform die Möglichkeit zu geben, Inklusionsschule zu werden. Dies soll jedoch an festgelegte Kriterien gebunden sein, wie z. B. an die Vorlage eines inhaltlichen und personellen Konzeptes, an bauliche Voraussetzungen, an ein Weiterbildungskonzept für Lehrerinnen und Lehrern und einen Betreuungsschlüssel. Die Schulpolitik sollte bei der Inklusion die Potentiale von allen in den Fokus nehmen. So möchten wir die Vielfalt der Thüringer Spezialschulen für begabte Schülerinnen und Schüler erhalten und ihre positive Entwicklung an allen Schulen, im Sinne von Projekten wie „LeMaS“ (Leistung macht Schule), fördern.

Mit Blick auf die Zukunft sollten Schulen in Thüringen eigenverantwortlicher gestaltet werden. Hierzu bedarf es einer Neudefinition der Position des Schulleiters. Die Jungen Liberalen Thüringen fordern den Einsatz eines pädagogischen und eines kaufmännischen Schulleiters, um die Schulen als unabhängige Institutionen vom Schulträger zu entkoppeln. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, dass die Entscheidungen der Schulleiter durch die Schulkonferenz legitimiert und die Schulämter abgeschafft werden.

Das zuständige Ministerium sollte jedoch weiterhin für die landesweiten Rahmenpläne sowie schulübergreifende Kompetenz- und Leistungskriterien verantwortlich sein. Das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien soll künftig in diesem Bereich als Dienstleister fungieren. Durch eigenverantwortliche Schulen soll auch der Wettbewerb unter den Schulen gefördert werden. So kommt auch den Schulfördervereinen eine besondere Bedeutung zu.

Die Errungenschaften des 21. Jahrhunderts sollten auch in Thüringer Schulen Einzug halten. Ein digitales Klassenzimmer, das von geschulten Lehrern und begeisterten Schülern genutzt wird, ist dafür die Grundvoraussetzung. Smartphones und Tablets gehören, wie WhiteBoards, zu modernen Unterrichtsmitteln und sollten thüringenweit im Unterricht eingesetzt werden.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern, dass alle Thüringer Schulen einen flächendeckenden Breitbandzugang zur freien Verfügung haben.

Die Schülerinnen und Schüler müssen in verschiedenen Kursen und Fächern die Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien, Lernformen und Inhalten, z.B. im Rahmen eines erweiterten Informatikunterrichts, erlernen und diesen von ihren Lehrerinnen und Lehrern vorgelebt bekommen. Dies setzt voraus, dass alle Lehrerinnen und Lehrer im Umgang mit digitalen Medien sicher sind. Hierzu fordern die Jungen Liberalen Thüringen, dass bereits in der universitären Lehrerbildung sowie in Weiterbildungsseminaren digitale Lehr- und Lernmethoden gelehrt und praktiziert werden.

In Thüringer Schulen soll neben fachlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen auch die Berufsorientierung und Ausbildung vermittelt werden, damit die Schülerinnen und Schüler in bester Weise auf das Berufsleben vorbereitet sind.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern eine umfassende Initiative in der Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen. Dazu gehören Berufs-praktika, die im Rahmen des Schulunterrichtes durchgeführt werden sowie unternehmerische Programme wie u. a. „Schule trifft Wirtschaft“.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern eine Weiterentwicklung im Lehrplan des Faches Wirtschaftslehre/Recht, um die Berufsorientierung im schulischen Ausbildungsportfolio als Pflichtkomponente zu verankern. Weiterhin sollte der Bildungsplan des Ministeriums um verschiedene Kernbereiche im Fokus der Berufsorientierung, wie Wirtschaft, Beruf und Ausbildungsmöglichkeiten erweitert werden.

 

Politik für die nächste Generation – Generationengerechtigkeit realisieren

 

Die Arbeit der Kinder- und Jugendbeteiligungsgremien wird von der Politik kaum beachtet. Die Jungen Liberalen Thüringen fordern daher die Schaffung einer unabhängigen Jugendkommission mit Initiativrecht im Thüringer Landtag. Auch die Kommunen müssen ihren Teil dazu beitragen, weswegen wir die Beteiligung der örtlichen Kinder- und Jugendgremien fortschreiben möchten und ihnen Rede- und Initiativrecht in den jeweiligen Ausschüssen ermöglichen wollen.

Um Politikverdrossenheit wirksam entgegenzutreten, ist es nach Ansicht der Jungen Liberalen sinnvoll, ein Wahlinformationsbudget für Schulen zur Finanzierung von Wahlbörsen und Podiumsdiskussionen einzuführen. Politische Mitbestimmung junger Menschen beginnt in Kommunen und Kreisen. Wo nötiges politisches Engagement fehlt, sind es oft jugendpolitische Vernetzungstreffen, die Jugendliche an Politik heranführen. Nach Ansicht der Jungen Liberalen müssen diese Formen der Vernetzung zwischen politischen Organisationen und Jugendlichen in ganz Thüringen etabliert und in einem zu evaluierenden Förderplan gezielt unterstützt werden.

Die Jungen Liberalen Thüringen wollen ferner aktiv an der Etablierung des Wahlrechtes ab 16 Jahren auf allen Ebenen mitwirken.

Das Tanzverbot an Feiertagen ist ein Relikt des vergangenen Jahrhunderts. Die Jungen Liberalen setzen sich daher für die ersatzlose Abschaffung des Tanzverbotes ein.

Internetzugang und Smartphone sind Teil der modernen Kommunikation, doch in Thüringer Innenstädten herrscht noch digitales Mittelalter. Die Jungen Liberalen fordern die flächendeckende Etablierung von freiem WLAN auf öffentlichen Plätzen.

 

„Sei dein eigener Regisseur“ – gleichberechtigt und eigenverantwortlich

leben

 

Wir wollen einen Freistaat in Freiheit und Vielfalt, in dem sich junge queere Menschen selbstbestimmt wohlfühlen und sich niemand verstecken muss.  Die Jungen Liberalen Thüringen fordern daher, dass jeder Einzelne in unserem Land ohne Bevormundung, nach seiner Fasson leben, lieben, arbeiten und sich verwirklichen kann. Für uns Junge Liberale ist klar, dass jeder das Recht hat, sein Leben in individueller Freiheit nach eigenen Vorstellungen zu führen. Gleichzeitig sollten wir jedem Menschen auch gesetzlich die Chance eröffnen, Regisseur über den eigenen Lebensweg zu sein.

Der Beschluss zur ‘Ehe für alle’ soll bei dieser Gleichstellungspolitik kein einzelner Erfolg bleiben. Es stehen weitere wichtige Schritte bevor, etwa die Gleichstellung von Regenbogenfamilien und das volle Adoptionsrecht für homosexuelle Paare, denn das Kindeswohl hängt von der Liebe der Eltern ab, nicht von der Art der Zeugung.

Die Blutspenderichtlinien wurden zwar leicht aufgelockert, sind aber immer noch diskriminierend. So fordern die Jungen Liberalen Thüringen nach wie vor die komplette Aufhebung des Spendeverbots für homo- und bisexuelle Männer und wollen dahingehend einen gesellschaftlichen Diskurs anregen.

Hochschulen für die nächsten Generation – Liberale Hochschullandschaft realisieren

 

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern, dass Hochschulen selbst entscheiden können, sich in eine Stiftungshochschule umzuwandeln. Mit einer Änderung des Thüringer Hochschulgesetzes soll für die thüringischen Hochschulen fakultativ die rechtliche Möglichkeit geschaffen werden, einen Rechtsformwechsel zu „Stiftungsuniversitäten“ bzw. „Stiftungshochschulen“ durchzuführen, die eigenes Stiftungskapital besitzen. Die Jungen Liberalen stehen für Hochschulen mit unabhängiger und innovativer Forschung und lehnen staatlich verordnete Eingriffe in die Autonomie der Hochschulen, vor allem im Bereich Forschung und Lehre, wie bspw. eine Zivilklausel, ab.

Die Jungen Liberalen stehen für eine Lehre, welche die Freiheit und Eigenverantwortlichkeit der Studierenden für ihr Studium sicherstellt und fortentwickelt. Damit einhergehend sind eine freie und selbstbestimmte Studienführung und keine starren, politischen Regulierungen wie bspw. der Zwang zur Absolvierung des Studiums strikt nach Studienplan ohne flexiblen Ablauf oder das endgültige Nichtbestehen nur aufgrund eines festgesetzten Endprüfungstermins. Die Thüringer Hochschulen sollen darüber hinaus bei der bestehenden Form der Akzeptanz von ärztlicher Attestierung bleiben.

Die Jungen Liberalen Thüringen trauen Studierenden zu, selbstständig zu entscheiden, an welchen Lehrveranstaltungen sie teilnehmen müssen und wie sie die gegebenen Anforderungen meistern. Daher lehnen die Jungen Liberalen Thüringen eine Anwesenheitspflicht ab.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern eine stärkere landesweite Initiative, welche den Ausbau der digitalen Infrastruktur an Thüringer Hochschulen zum Ziel haben soll. Diese muss finanzielle, personelle und fachliche Unterstützung beinhalten. Außerdem muss dafür gesorgt werden, dass Hochschulbibliotheken ihren Bestand schneller digital verfügbar machen können.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern die Ausstattung von Kindertagesstätten an Hochschulen zu verbessern und dabei die Kommunen durch das Land zu unterstützen.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern die Einführung eines elternunabhängigen BAföGs für Studierende und Azubis. So sind Studierende befähigt, ihr Studium eigenverantwortlich und unabhängig von der finanziellen Situation der Eltern zu absolvieren.

 

Netz und Arbeit 4.0 – Digitalisierung und Gründerkultur anpacken

 

Jede Generation hat ihr individuelles Eigenleben und einen vielseitigen Blick auf die Zukunft. Gründer brauchen Freiraum, um innovative Ideen in einem gesellschaftlichen Klima des Fort-schritts und Veränderns zu verwirklichen. Dazu müssen wir bürokratische Start- und Entwicklungshemmnisse abbauen sowie finanzielle Investitions- und Wachstumspotenziale schaffen.

Dazu ist es, aus unserer Sicht, unerlässlich, den Gründern die Möglichkeit und die Zeit zu geben, ihr Geschäftsmodell in einer regulären, freien Entwicklungsumgebung auszuprobieren. Erst- und Junggründer sollten ihre Energie auf die Entwicklung ihres Geschäfts verwenden können und sich nicht u.a. mit der Bürokratie des Steuersystems beschäftigen müssen. Daher sehen die Jungen Liberalen Thüringen neben der Etablierung eines Venture Capital Gesetzes das steuer- und bürokratiefreie erste Jahr für Erst- und Junggründer als wichtig für eine erfolgreiche Neugründung an.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern den flächendeckenden Ausbau von digitaler Infrastruktur im Glasfaser- und Mobilfunkbereich, auch und besonders zur Stärkung der regionalen Lebens- und Arbeitsqualität im ländlichen Raum. In diesem Zusammenhang sind Direktzahlungen zwischen den föderalen Ebenen zu ermöglichen und der Euro-Bund-Länder-Förderdschungel zu beseitigen. Außerdem fordern die Jungen Liberalen Thüringen die gesetzliche Lösung der Haftungsfrage bei selbstfahrenden Autos.

Das Internet ist kein Neuland und Digitalisierung kein Angstprozess. Die Jungen Liberalen Thüringen wollen den bürokratischen Aktenstau in unseren Verwaltungen beenden.

Wir stehen für die Einbindung von Behörden und Ämter in ein digitales Netz und die Verwirklichung des digitalen Bürgeramtes, um dem Servicegedanken der Zukunft gerecht zu werden. Neben einer digitalen Fortschrittsinitiative muss Bürokratie in unseren Verwaltungen abgebaut und unser Land im digitalen Wandel im Wettbewerb mit anderen Ländern auf Siegerkurs gebracht werden. Gleichzeitig muss der Datenschutz und die Informationssicherheit verbessert und der Zugang zu öffentlichen Informationen durch ein zu schaffendes Transparenzgesetz gewährleistet werden.

 

Liberale Umweltpolitik für das Land im Herzen Deutschlands

 

Eine ressourcenschonende, umweltbewusste und klimaschützende Lebensweise ist die ökologische Grundlage fürdas generationenübergreifende Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Damit nachfolgende Generationen zukünftig Handlungsmöglichkeiten haben, müssen wir die Bemühungen beim Klimaschutz gemeinsam intensivieren, um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen. Dabei müssen aus der Gesellschaft heraus die notwendigen Ideen und Handlungsansätze kommen, welche der Politik nachhaltige Entscheidungen ermöglichen und diese auch umsetzen. Wie wollen einen innovativen Klimaschutz, der auf technischen Fortschritt setzt und die ökologische Effektivitätder Maßnahmen zusammenbringt mit der ökonomischen Effizienz. Klima- und Umweltschutz muss zwingend inter-national und grenzübergreifend gedacht und gehandelt werden.

Um einen effektiven und an marktwirtschaftlichen Methoden orientierten Klimaschutz entwickeln zu können, muss ein Modell für die Preisgebung von CO2- Emissionen entwickelt werden. Dabei bietet das Modell eines idealerweise Globales Emissionszertifikatehandels einen Ansatz, der den Verbrauchern die Chance gibt, ihren Konsum an die Umweltkosten anzupassen und der somit Investitionen in Ressourcenschutz preislich begünstigt. Dafür wollen wir auf Bundesebene aus der Thüringer Initiative heraus einstehen.

Klimapolitik ist aktuell Verbotspolitik und findet nicht nur bei den Regierungen statt, sondern auch dadurch, dass im Bereich der staatlichen Forschungsförderung einige Denkverbote, wie zum Beispiel im Bereich der Mobilität, herrschen. Die Jungen Liberalen Thüringen fördern diese Denkverbote aufzubrechen und wollen aus Thüringen ein Bundesland machen, das in der Lage ist, in Deutschland die Forschung im Bereich der Umwelt so auszugestalten, dass neue und frische Ideen als Chance genutzt werden können, die zukünftig den Schutz von Umwelt garantieren.

Um die Technologischen Fragen zu erforschen, fordern wir Junge Liberale die Forschung zu stärken und dort an der Ingenieurwissenschaftlichen Fakultät auf die Schaffung eines Studienganges Umwelttechnik hinzuwirken, sodass technische Lösungen, auch aus dem Bereich des Geo-Engineering,  und die Köpfe von Morgen in Thüringen ausgebildet werden, um Umweltschutz technisch durchzusetzen. Dabei wollen wir neben der Energiegewinnung auch gemeinsam mit den Unternehmen der Automobilindustrie an der Mobilität der Zukunft arbeiten und gemeinsam forschen, damit aus Thüringen die Mobilität der Zukunft kommt. Um die gesellschaftlichen Lösungen zu entwickeln, muss die Forschung in diesem Feld unterstützt werden.

In der Frage der Energiegewinnung und Speicherung von Energie müssen Regeln geschaffen werden, die den Ausbau von erneuerbaren Energien erleichtern und nicht an Bedienungen knüpfen oder schwer bis gar nicht realisierbar sind, wie zum Beispiel eine 10-H-Regelung. Dabei darf jedoch der Schutz von Flora und Fauna nicht vergessen werden. Deshalb fordern wir Junge Liberale Thüringen bei der Schaffung von erneuerbaren Energien den Erhalt von Naturschutzgebieten, wie dem Thüringer Wald, sicher zu stellen. Wir lehnen Windkraftanlagen im Wald ab.

Thüringen versteht sich aufgrund seiner Vielfalt an Flora und auch Fauna als das grüne Herz in Deutschland und Europa und dieses Selbstverständnis ist für uns eine Bereicherung. Deshalb fordern die Jungen Liberalen Thüringen die Förderung des Naturschutzes in Thüringen. Daher stehen wir neben dem Schutz der Thüringer Wälder auch für die Moorgebiete in der Rhön und in anderen Teilen Thüringens ein und wollen die bereits begonnenen Renaturierungsprojekte für Thüringen weiter voranbringen. Dabei wollen die Jungen Liberalen Thüringen den Umweltschutz auch in Zukunft weiterhin als Teil der täglichen Regierungsarbeit erhalten und setzen sich für den weiteren Ausbau des Thüringer Umweltministeriums ein.

Generation Europa – Europäisches Schüleraustauschprogramm aufbauen

Die Julis Thüringen setzen sich für den Aufbau eines institutionellen europäischen Schüleraustauschprogramms für Schülerinnen und Schüler ein, mit dem Ziel bestehende Schulpartnerschaften innerhalb der Europäischen Union weiterzuentwickeln und Neue zu initiieren sowie die Möglichkeiten für den internationalen Jugendaustausch finanziell und organisatorisch zu vereinfachen.

Den Vorschlag des Thüringer Ministers Helmut Holter einen staatlich organisierten Austausch zwischen Ost- und Westdeutschland zu etablieren, mehr als 25 Jahre nach der Wiedervereinigung, lehnen wir ab.

Ziel unserer Politik für die nächsten Generationen muss es sein, von dichotomen nationalen Unterscheidungen zwischen Ost und West hin zu einem europäischen Miteinander zu kommen sowie die Mobilität und den Austausch junger Menschen in Europa zu fördern. Die heutige Generation Europa lebt den europäischen Gedanken und sollte vielmehr den Wert der regionalen Vielfalt und Kultur in Europa erfahren, als bspw. zwischen Erfurt und Stuttgart vermeintliche Unterschiede zwischen Ost und West auszuräumen.

Die Julis Thüringen fordern dazu u.a. das ErasmusPlus-Programm organisatorisch weiterzuentwickeln, es zukünftig finanziell besser auszustatten und in Thüringen es institutionell von den Rahmenbedingungen her in Zusammenarbeit mit den Schulen besser zu fördern.

Einführung Thüringer Schülermobilitätsbudget – Freie Schulwahl durch gebührenfreie Schülerbeförderung für Alle

Die Jungen Liberalen Thüringen setzen sich dafür ein, dass Schülerinnen und Schüler thüringenweit Angebote des Nahverkehrs kostenfrei nutzen können und somit bessere Voraussetzungen gegeben sind gemeinsam mit ihren Eltern frei wählen zu können, welche Schulform und welche konkrete Schule sie besuchen wollen, um weltbeste Bildung in allen Thüringer Regionen zu verwirklichen.

Die JuLis Thüringen fordert dazu die Einführung eines Thüringer Schülermobilitätsbudgets, welches der Freistaat Thüringen gemeinsam in Abstimmung und Kooperation mit den Landkreisen, Städten und Gemeinden finanziert, um in Verhandlungen mit den Verkehrsverbünden und -unternehmen für Schülerinnen und Schülern thüringenweit eine kostenfreie Mobilität auf Straße und Schiene zu ermöglichen.

Entsprechende Landesgesetze, Verordnungen und Satzungen der Landkreise und kreisfreie Städten, welche die Schülerbeförderung regeln, sind zu diesem Zweck abzuändern.
Darüber hinaus wird die Thüringer Landesregierung gebeten mit benachbarten Bundesländern
entsprechend Kooperationsvereinbarungen abzuschießen, um entsprechende wechselseitige,
grenzübergreifende Schulbesuche in den Randregionen Thüringens durch gebührenfreie Schülerbeförderung zu erleichtern

Kernforderungen für die Liberalisierung der Thüringer Hochschullandschaft

Die Jungen Liberalen Thüringen möchten jungen Studierenden die Möglichkeit geben ihr Studium frei, eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu absolvieren. Hierfür braucht es  eine liberale Hochschullandschaft, die durch zukunftsfähige und individuelle Hochschulpolitik charakterisiert ist. Die Jungen Liberalen stehen für eine Hochschulpolitik, die den Studierenden ihre Eigenverantwortung überlässt und ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Stärken frei zu entfalten und ohne bürokratische und politisch konstruierte Einschränkungen ein selbstbestimmte Studium führen lässt. Diese Hochschulpolitik stützt auf folgende Kernforderungen.

1. Thüringen braucht eigenverantwortliche Studierende – elternunabhängiges BAföG einführen.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern die Einführung eines elternunabhängigen BAföGs, um Studierende zu befähigen, ihr Studium eigenverantwortlich und unabhängig von der finanziellen Situation der Eltern zu absolvieren. Zur Chancengerechtigkeit gehört, nach Ansicht der Jungen Liberalen Thüringen, dass alle Studierenden das Recht auf finanzielle Unterstützung unabhängig vom Elternhaus haben, um ihr Studium eigenverantwortlich und selbstbestimmt gestalten zu können.

2. Thüringen braucht zukunftsfähige Hochschulen – Stiftungshochschulen ermöglichen

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern, dass Hochschulen selbst entscheiden können, sich in eine Stiftungshochschule umzuwandeln. Mit einer Änderung des Thüringer Hochschulgesetzes soll für die thüringischen Hochschulen fakultativ die rechtliche Möglichkeit geschaffen werden, einen Rechtsformwechsel zu „Stiftungsuniversitäten“ bzw. „Stiftungshochschulen“ durchzuführen, die eigenes Stiftungskapital besitzen.

3. Thüringen braucht gestaltungsfähige Hochschulgremien – Initiativrecht für den Hochschulrat schaffen

Die Jungen Liberalen Thüringen stehen für Hochschulorgane die einen Handlungs- und Gestaltungsanspruch haben. Die Jungen Liberalen Thüringen wollen dem Hochschulrat ein Initiativrecht geben, um Entscheidungen gemeinsam in der Region zutreffen, welche die Hochschulen nach außen hin öffnen. Außerdem entlastet ein handlungs- und gestaltungsfähiger Hochschulrat den Senat.

4. Thüringen braucht unabhängige Hochschulgremien – keine Ministerialpersonen im Hochschulrat

Für die Jungen Liberalen Thüringen müssen die demokratisch legitimierten Gremien der Hochschule nicht zusätzlich durch den Staat und seine Ministerien kontrolliert und beeinflusst werden. Die Jungen Liberalen lehnen daher eine Ministerialperson im Hochschulrat ab, damit nicht extern parteipolitisch auf die Organe der Hochschule eingewirkt werden kann.

5. Thüringen braucht innovative Hochschulen – Freiheit von Forschung und Lehre erhalten.

Die Jungen Liberalen stehen für Hochschulen mit unabhängiger und innovativer Forschung und lehnen staatlich verordnete Eingriffe in die Autonomie der Hochschulen vor allem im Bereich Forschung und Lehre, wie beispielsweise eine Zivilklausel, ab. Die Hochschulen können ihre im Thüringer Hochschulgesetz zugeschriebenen gesellschaftlichen Aufgaben, aus Sicht der Jungen Liberalen Thüringen, eigenverantwortlich wahrnehmen.

6. Thüringen braucht familienfreundliche Hochschulen – flexible Prüfungszeiträume und Kinderbetreuung schaffen

Die Jungen Liberalen fordern flexible Prüfungszeiträume für studierende Eltern, damit die Familiengründung in jungen Jahren kein Hindernis bei der akademischen Weiterbildung darstellt. Weiterhin sprechen sich die Jungen Liberalen Thüringen dafür aus lokale Kinderbetreuungen direkt am Campus im Rahmen der kommunalen Kitabedarfspläne stärker zu fördern und zu stärken, um so einen geregelten Ablauf des Studiums zu schaffen.

7. Thüringen braucht Hochschullehre ohne Zwang – Anwesenheitspflicht ausnahmslos abschaffen

Die Jungen Liberalen Thüringen trauen Studierenden zu, selbstständig zu entscheiden, an welchen Lehrveranstaltungen sie teilnehmen müssen und wie sie die gegebenen Anforderungen meistern. Daher lehnen die Jungen Liberalen Thüringen eine Anwesenheitspflicht ab.

8. Thüringen braucht faire Studienbedingungen – Lehre mit selbstbestimmter Studienführung

Die Jungen Liberalen stehen für eine Lehre, welche die Freiheit und Eigenverantwortlichkeit der Studierenden für ihr Studium sicherstellt und fortentwickelt. Damit einhergehend ist eine freie und selbstbestimmte Studienführung und keine starren, politischen Regulierungen wie bspw. der Zwang zur Absolvierung des Studiums strikt nach Studienplan ohne flexiblen Ablauf oder das endgültige Nichtbestehen nur aufgrund eines festgesetzten Endprüfungstermins. Die Thüringer Hochschulen sollen darüber hinaus bei der bestehenden Form der Akzeptanz von ärztlicher Attestierung bleiben. Die Einführung von „qualifizierten“ Attesten, die von den Ärzten mit Diagnose angefordert und im Prüfungsamt bewertet werden, widersprechen dem Grundsatz selbstbestimmter Studienführung.

 

9. Thüringen braucht digitale Hochschulen – Landesweite Initiative starten

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern eine stärkere landesweite Initiative, welche den Ausbau der digitalen Infrastruktur an Thüringer Hochschulen zum Ziel haben soll. Diese muss finanzielle, personelle und fachliche Unterstützung beinhalten. Außerdem muss dafür gesorgt werden, dass die Hochschulbibliotheken ihren Bestand schneller digital verfügbar machen können.

Schaffen wir den Bildungsfreistaat der Zukunft

Die JuLis Thüringen stehen für eine digitale, eigenverantwortliche und zukunftsorientierte Bildungspolitik in Thüringen. Dazu ist es nötig, ein Schulsanierungsprogramm mit einem digitalen Schulinvestitionspaket zu initiieren, um den infrastrukturellen Investitionsstau an Thüringer Schulen in der Gebäudesubstanz zu beheben sowie flächendeckend die Vorrausetzungen für eine eigenverantwortliche, digitale und zukunftsorientierte Schule zu verwirklichen

1. Die Vielfalt der Schulformen erfordert ein flexibles Inklusionsgesetz

Die JuLis Thüringen stehen für ein mehrgliedriges Schulssystem. Grundschule, Regelschule, (Integrierte) Gesamtschule, Gemeinschaftsschule und Gymnasium sowie Förderschulen gehören zur Schullandschaft in Thüringen. Inklusion betrifft alle Schultypen und Klassenstufen. Die JuLis Thüringen fordern daher ein Inklusionsgesetz, dass auf die Bedürfnisse von SuS mit besonderem Förderbedarf sowohl im sozialen als auch pädagogischen Bereich angepasst ist.

Die JuLis Thüringen lehnen Gesetzentwürfe zur Inklusion ab, die darauf abzielen, dass Schulplätze für SuS mit besonderem Förderbedarf eingeklagt und die Schulen zur Eingliederung gezwungen werden können. Ein Inklusionsgesetz sollte, nach Meinung der JuLis Thüringen, die freie und eigenverantwortliche Ausgestaltung von Inklusion in allen Schulformen, im Rahmen der jeweiligen Vorrausetzungen und Bildungskonzepten, zur Pflicht machen.

 

2. Thüringen braucht eigenverantwortliche Schulen

Mit Blick auf die Zukunft sollten Schulen in Thüringen eigenverantwortlicher gestaltet werden. Hierzu bedarf es einer Neudefinition der Position des Schulleiters. Die JuLis Thüringen fordern den Einsatz eines pädagogischen und eines kaufmännischen Schulleiters, um die Schulen als unabhängige Institutionen vom Schulträger zu entkoppeln. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit der Legitimierung der Entscheidungen der Schulleiter durch die Schulkonferenz sowie die Abschaffung der Schulämter.

Das zuständige Ministerium sollte jedoch weiterhin für die landesweiten Rahmenpläne sowie schulübergreifende Kompetenz- und Leistungskriterien verantwortlich sein. Die JuLis Thüringen fordern in diesem Zusammenhang die uneingeschränkte Lehrmittelfreiheit. Das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien soll künftig in diesem Bereich als Dienstleister fungieren. Durch eigenverantwortliche Schulen soll auch der Wettbewerb unter den Schulen gefördert werden. So kommt auch den Schulfördervereinen eine besondere Bedeutung zu.

3. Digitaler Wandel in thüringer Schulen

Die Errungenschaften des 21. Jahrhunderts sollten auch in thüringer Schulen Einzug halten. Ein digitales Klassenzimmer, das von geschulten Lehrern und begeisterten Schülern genutzt wird, ist dafür die Grundvoraussetzung. Smartphones und Tablets gehören, wie WhiteBoards, zu modernen Unterrichtsmitteln und sollten thüringenweit im Unterricht eingesetzt werden. Die JuLis Thüringen fordern, dass alle thüringer Schulen einen flächendeckenden Breitbandzugang zur freien Verfügung haben.

Die SuS müssen in verschiedenen Kursen und Fächern die Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien, Lernformen und Inhalten, z.B. im Rahmen eines erweiterten Informatikunterricht, erlernen und diesen von ihren Lehrerinnen und Lehrern vorgelebt bekommen. Dies setzt voraus, dass alle Lehrerinnen und Lehrer im Umgang mit digitalen Medien sicher sind. Hierzu fordern die JuLis Thüringen, dass bereits in der universitären Lehrerbildung sowie in Weiterbildungsseminaren digitale Lehr- und Lernmethoden gelehrt und praktiziert werden.

4. Schule, die auf das Berufsleben vorbereitet

In thüringer Schulen soll neben fachlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen auch die Berufsorientierung und Ausbildung vermittelt werden, um die SuS in bester Weise auf das Berufsleben vorzubereiten. Die JuLis Thüringen fordern eine umfassende Initiative in der Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen. Dazu gehören Berufspraktika, die im Rahmen des Schulunterrichtes durchgeführt werden sowie unternehmerische Programme wie u. a. „Schule trifft Wirtschaft“.

Die JuLis Thüringen fordern eine Weiterentwicklung im Lehrplan des Faches Wirtschaftslehre/Recht, um die Berufsorientierung im schulischen Ausbildungsportfolio als Pflichtkomponente zu verankern. Weiterhin sollte der Bildungsplan des Ministeriums um verschiedene Kernbereiche im Fokus der Berufsorientierung, wie Wirtschaft, Beruf und Ausbildungsmöglichkeiten erweitert werden.