Soll die Landwirtschaft sich lohnen, braucht es Zukunftsoptionen! – Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft schaffen!

Schon heute legen wir den Grundstein für Morgen. Damit weiterhin auch künftige Generationen nicht nur ausreichend Ressourcen zur Verfügung haben, sondern auch die Produktion von Nahrungsmitteln sichergestellt werden kann, muss die Zukunft der Landwirtschaft und der Nutztierhaltung jetzt beginnen. Dabei wollen wir Landwirte nicht bevormunden, sondern mithilfe von Transparenz und der Stärkung von Informationsmöglichkeiten die Entscheidungsfähigkeit der Konsumenten stärken. Allerdings machen auch Verbote und bürokratische Hürden es Bauern schwer, ihre tägliche Arbeit zu leisten.

Deshalb sehen wir uns als Partner der Agrarwirtschaft darin, die Weichen zu setzen, sodass die Zukunft der Land- und der Agrarwirtschaft nicht nur nachhaltiger, sondern auch die langfristige wirtschaftliche Grundlage von Bauernhöfen gesichert ist. Dabei setzen wir als Junge Liberale Thüringen auf einen Mix aus selbstauferlegten Zielnormen, einer besseren Kontrolle von bestehenden Regeln sowie die Einführung von transparenz-schaffenden Instrumenten. Auch wollen wir die Existenzgrundlage von Bauernhöfen sichern und die Möglichkeit von Forschung in der Agrarwirtschaft stärken.

Einführung eines europaweiten Tierwohllabels

Eine gut funktionierende Marktwirtschaft beruht auf den informierten Kaufentscheidungen der Konsumenten und Konsumentinnen. Besonders beim Einkauf tierischer Erzeugnisse, sei es im Supermarkt, an der Fleischtheke oder beim Metzger, ist es aber aktuell kaum möglich, diese zu treffen. Das Tierwohl kann daher de facto nicht in die Kaufentscheidung einfließen. Wir fordern die Einführung eines europaweiten Tierwohllabels. Dieses Gütesiegel soll alle Haltungsformen abdecken, allerdings nicht verpflichtend sein. Den Verbrauchern und Verbraucherinnen soll damit die Möglichkeit gegeben werden, sich bewusst für Produkte, die mehr als die gesetzlichen Grundvoraussetzungen erfüllen, entscheiden zu können und so ihr Kaufverhalten ihren persönlichen Vorlieben besser anzupassen. Die Kriterien für dieses Label sollten allerdings nicht von oben herab von der Politik diktiert werden, sondern in einem Dialog zwischen Industrie- und Umweltschutzvertretern erarbeitet werden, in welchem die Politik eine vermittelnde Rolle wahrnimmt.

Auch Antibiotika haben ihre Grenzen

Ein zunehmend wichtigeres Problem ist der übermäßige Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung. Da durch den massiven Antibiotika-Einsatz auch langfristige gesundheitliche Folgen für Konsumenten immer wahrscheinlicher werden, fordern wir, dass in landwirtschaftlichen Betrieben ein sogenannter Antibiotikamonitor verpflichtend eingeführt wird. Durch diesen Antibiotikamonitor wollen wir es ermöglichen, dass Konsumenten auf den ersten Blick erkennen können in welcher Menge und Intensität bei der Haltung der Tiere Antibiotika zum Einsatz gekommen sind.

Stärkung europäischer Haltungsstandards

Die Frage des Tierschutzes nimmt keinen Halt an Ländergrenzen. Damit zukünftig garantiert werden kann, dass gute Standards für das Tierwohl erreicht werden können, bedarf es einer europäischen Lösung. Deshalb setzen wir uns als Junge Liberale dafür ein, dass europaweite Standards in der Aufzucht von Nutztieren etabliert werden. Dabei bedarf der Einsatz von Futtermitteln, Antibiotika und Haltungsbedingungen einheitliche Regelungen, die es möglich machen, das Tierwohl zu garantieren.

Bessere Kontrolle von fleischverarbeitenden Betrieben

Neben Fragen zur Aufzucht von Tieren ist auch die Frage der Umstände der Schlachtung in letzter Zeit vermehrt in den medialen Fokus gerückt. Die bessere Kontrolle dieser wird auch dem Image der gesamten Branche zugutekommen. Dafür ist es notwendig, besonders die Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämter personell und finanziell flächendeckend besser auszustatten. Darüber hinaus fordern die Jungen Liberalen Thüringen die Aufgaben und Zuständigkeiten der Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämter in Thüringen auf Landesebene zentral zu organisieren. Zusätzlich fordern wir die Gesundheitsämter auf, ihre Aufgaben und die Möglichkeiten der Kontrollbefugnisse wahrzunehmen.

Gentechnik ermöglichen

Die Jungen Liberalen wollen es Landwirten ermöglichen, die Produktion von Saatgut für sich individuell anzupassen. Deshalb sprechen wir uns im begrenzten Maße auch für den Einsatz von gentechnischem Saatgut aus. Durch Technologien wie Genome Editing wird die effiziente Zucht von Pflanzen mit speziell an die Umwelt angepassten Eigenschaften ermöglicht.  Somit können die landwirtschaftlichen Flächen im Freistaat effektiver und schonender verwendet werden.  Dadurch ermöglichen wir auch eine Reduktion im Einsatz von Düngemittel und Pestiziden.

Risikovorsorge statt Risikoblindheit

Die Folgen des menschengemachten Klimawandels sind bereits heute in Form von zunehmenden Ernteausfällen und sich verschlechternden Anbaubedingungen für Landwirte erkennbar. Dies erschwert zunehmend die Existenz von landwirtschaftlichen Betrieben. Deshalb wollen wir Landwirten im Freistaat die Möglichkeit geben, bereits jetzt auf zukünftige Risiken zu reagieren. Deshalb setzen wir uns auch auf Bundesebene für eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage in der Land- und Forstwirtschaft ein. Um Ertragsschwankungen für landwirtschaftliche Betriebe infolge von Wetterrisiken zu minimieren, soll Land- und Forstwirten die Bildung einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage bis zur Höhe des durchschnittlichen Gewinns der vergangenen vier Wirtschaftsjahre ermöglicht werden.

Bewusstsein für heimische Arten stärken

Thüringen bietet mit geschätzt 55.000 Tier- und Pflanzenarten eine einzigartige Artenvielfalt, die allerdings Vielen im Freistaat kaum bekannt ist. Bewusstsein für die heimische Flora und Fauna ist jedoch einer der eindrucksvollsten Motivatoren für effektiven Umweltschutz.

Die Jungen Liberalen Thüringen wollen Möglichkeiten schaffen, dieses Bewusstsein den Bürgern und Bürgerinnen vor Augen zu rufen. Dabei wollen wir gezielt über den Tellerrand von bereits angewandten Konzepten wie Naturschutzgebieten blicken und besonders digitale Initiativen fördern. So setzen wir uns für innovative Konzepte wie die App „Flora Incognita“ der TU Ilmenau zur Identifizierung von Wildpflanzen ein. Mittelfristig soll auch ein digitaler Katalog kostenlos allen Bürgern und Bürgerinnen zur Verfügung gestellt werden, in welchem auf ansprechende Art ausführliche Informationen zur heimischen Flora und Fauna präsentiert werden.

Biodiversität für das Jahr 2030

Zentrales Stück der Anstrengungen zur Förderung der Biodiversität in Thüringen ist die „Thüringer Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt“ aus dem Jahr 2011. Diese formulierte Ziele und Maßnahmen für viele verschiedene Gebiete bis ins Jahr 2020. Offensichtlich ist das Thema der Biodiversität aber noch nicht abgeschlossen. Wir fordern daher eine umfassende Auswertung der Ziele und der Maßnahmen, die in der „Thüringer Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt“ genannt werden. Nur durch Erfassung der Problempunkte, aber auch der erfolgreichen Ansätze kann ein Nachfolgeprojekt sinnvoll erstellt werden. Wir halten es für notwendig, in enger Zusammenarbeit mit Experten aus NGOs, Wissenschaft und Wirtschaft eine landesweite Strategie für den Zeitraum bis zum Jahr 2030 zu formulieren, die als Richtschnur für weitere Projekte dienen kann. Die Jungen Liberalen Thüringen fordern eine Offensive für Blühstreifen und Hecken – für mehr Bienen und weniger ausgeräumte Landschaften.

Thesen der Jungen Liberalen zur Landtagswahl 2019 in Thüringen

Weltbeste Bildung für die nächste Generation – Bildung neu denken

 

Die Jungen Liberalen Thüringen stehen für eine digitale, eigenverantwortliche und zukunftsorientierte Bildungspolitik in Thüringen. Dazu ist es nötig, ein Schulsanierungsprogramm mit einem digitalen Schulinvestitionspaket zu initiieren, um den infrastrukturellen Investitionsstau an Thüringer Schulen in der Gebäudesubstanz zu beheben sowie flächendeckend die Vorrausetzungen für eine eigenverantwortliche, digitale und zukunftsorientierte Schule zu verwirklichen.

Die Jungen Liberalen Thüringen stehen für ein mehrgliedriges Schulsystem. Grundschulen, Regelschulen, (integrierte) Gesamtschulen, Gemeinschaftsschulen und Gymnasien sowie Förderschulen gehören zur Schullandschaft in Thüringen. Inklusion betrifft alle Schultypen und Klassenstufen.

Für die Jungen Liberalen Thüringen ist es bei der Umsetzung der Inklusion unabdingbar, die Förderung der persönlichen Potenziale jedes Schülers nach seinen körperlichen, geistigen und sprachlichen Voraussetzungen zu gestalten. Die Unterrichtsqualität muss auch bei Schülerinnen und Schülern mit individuellem Förderbedarf garantiert werden. Deshalb setzen sich die Jungen Liberalen Thüringen für den Erhalt von Förderschulen und Förderzentren ein. Inklusion sollte jedoch auch in anderen Schulformen möglich werden. Deshalb fordern wir Junge Liberale die Einführung von Schwerpunktschulen, um Schulen jeder Schulform die Möglichkeit zu geben, Inklusionsschule zu werden. Dies soll jedoch an festgelegte Kriterien gebunden sein, wie z. B. an die Vorlage eines inhaltlichen und personellen Konzeptes, an bauliche Voraussetzungen, an ein Weiterbildungskonzept für Lehrerinnen und Lehrern und einen Betreuungsschlüssel. Die Schulpolitik sollte bei der Inklusion die Potentiale von allen in den Fokus nehmen. So möchten wir die Vielfalt der Thüringer Spezialschulen für begabte Schülerinnen und Schüler erhalten und ihre positive Entwicklung an allen Schulen, im Sinne von Projekten wie „LeMaS“ (Leistung macht Schule), fördern.

Mit Blick auf die Zukunft sollten Schulen in Thüringen eigenverantwortlicher gestaltet werden. Hierzu bedarf es einer Neudefinition der Position des Schulleiters. Die Jungen Liberalen Thüringen fordern den Einsatz eines pädagogischen und eines kaufmännischen Schulleiters, um die Schulen als unabhängige Institutionen vom Schulträger zu entkoppeln. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, dass die Entscheidungen der Schulleiter durch die Schulkonferenz legitimiert und die Schulämter abgeschafft werden.

Das zuständige Ministerium sollte jedoch weiterhin für die landesweiten Rahmenpläne sowie schulübergreifende Kompetenz- und Leistungskriterien verantwortlich sein. Das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien soll künftig in diesem Bereich als Dienstleister fungieren. Durch eigenverantwortliche Schulen soll auch der Wettbewerb unter den Schulen gefördert werden. So kommt auch den Schulfördervereinen eine besondere Bedeutung zu.

Die Errungenschaften des 21. Jahrhunderts sollten auch in Thüringer Schulen Einzug halten. Ein digitales Klassenzimmer, das von geschulten Lehrern und begeisterten Schülern genutzt wird, ist dafür die Grundvoraussetzung. Smartphones und Tablets gehören, wie WhiteBoards, zu modernen Unterrichtsmitteln und sollten thüringenweit im Unterricht eingesetzt werden.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern, dass alle Thüringer Schulen einen flächendeckenden Breitbandzugang zur freien Verfügung haben.

Die Schülerinnen und Schüler müssen in verschiedenen Kursen und Fächern die Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien, Lernformen und Inhalten, z.B. im Rahmen eines erweiterten Informatikunterrichts, erlernen und diesen von ihren Lehrerinnen und Lehrern vorgelebt bekommen. Dies setzt voraus, dass alle Lehrerinnen und Lehrer im Umgang mit digitalen Medien sicher sind. Hierzu fordern die Jungen Liberalen Thüringen, dass bereits in der universitären Lehrerbildung sowie in Weiterbildungsseminaren digitale Lehr- und Lernmethoden gelehrt und praktiziert werden.

In Thüringer Schulen soll neben fachlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen auch die Berufsorientierung und Ausbildung vermittelt werden, damit die Schülerinnen und Schüler in bester Weise auf das Berufsleben vorbereitet sind.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern eine umfassende Initiative in der Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen. Dazu gehören Berufs-praktika, die im Rahmen des Schulunterrichtes durchgeführt werden sowie unternehmerische Programme wie u. a. „Schule trifft Wirtschaft“.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern eine Weiterentwicklung im Lehrplan des Faches Wirtschaftslehre/Recht, um die Berufsorientierung im schulischen Ausbildungsportfolio als Pflichtkomponente zu verankern. Weiterhin sollte der Bildungsplan des Ministeriums um verschiedene Kernbereiche im Fokus der Berufsorientierung, wie Wirtschaft, Beruf und Ausbildungsmöglichkeiten erweitert werden.

 

Politik für die nächste Generation – Generationengerechtigkeit realisieren

 

Die Arbeit der Kinder- und Jugendbeteiligungsgremien wird von der Politik kaum beachtet. Die Jungen Liberalen Thüringen fordern daher die Schaffung einer unabhängigen Jugendkommission mit Initiativrecht im Thüringer Landtag. Auch die Kommunen müssen ihren Teil dazu beitragen, weswegen wir die Beteiligung der örtlichen Kinder- und Jugendgremien fortschreiben möchten und ihnen Rede- und Initiativrecht in den jeweiligen Ausschüssen ermöglichen wollen.

Um Politikverdrossenheit wirksam entgegenzutreten, ist es nach Ansicht der Jungen Liberalen sinnvoll, ein Wahlinformationsbudget für Schulen zur Finanzierung von Wahlbörsen und Podiumsdiskussionen einzuführen. Politische Mitbestimmung junger Menschen beginnt in Kommunen und Kreisen. Wo nötiges politisches Engagement fehlt, sind es oft jugendpolitische Vernetzungstreffen, die Jugendliche an Politik heranführen. Nach Ansicht der Jungen Liberalen müssen diese Formen der Vernetzung zwischen politischen Organisationen und Jugendlichen in ganz Thüringen etabliert und in einem zu evaluierenden Förderplan gezielt unterstützt werden.

Die Jungen Liberalen Thüringen wollen ferner aktiv an der Etablierung des Wahlrechtes ab 16 Jahren auf allen Ebenen mitwirken.

Das Tanzverbot an Feiertagen ist ein Relikt des vergangenen Jahrhunderts. Die Jungen Liberalen setzen sich daher für die ersatzlose Abschaffung des Tanzverbotes ein.

Internetzugang und Smartphone sind Teil der modernen Kommunikation, doch in Thüringer Innenstädten herrscht noch digitales Mittelalter. Die Jungen Liberalen fordern die flächendeckende Etablierung von freiem WLAN auf öffentlichen Plätzen.

 

„Sei dein eigener Regisseur“ – gleichberechtigt und eigenverantwortlich

leben

 

Wir wollen einen Freistaat in Freiheit und Vielfalt, in dem sich junge queere Menschen selbstbestimmt wohlfühlen und sich niemand verstecken muss.  Die Jungen Liberalen Thüringen fordern daher, dass jeder Einzelne in unserem Land ohne Bevormundung, nach seiner Fasson leben, lieben, arbeiten und sich verwirklichen kann. Für uns Junge Liberale ist klar, dass jeder das Recht hat, sein Leben in individueller Freiheit nach eigenen Vorstellungen zu führen. Gleichzeitig sollten wir jedem Menschen auch gesetzlich die Chance eröffnen, Regisseur über den eigenen Lebensweg zu sein.

Der Beschluss zur ‘Ehe für alle’ soll bei dieser Gleichstellungspolitik kein einzelner Erfolg bleiben. Es stehen weitere wichtige Schritte bevor, etwa die Gleichstellung von Regenbogenfamilien und das volle Adoptionsrecht für homosexuelle Paare, denn das Kindeswohl hängt von der Liebe der Eltern ab, nicht von der Art der Zeugung.

Die Blutspenderichtlinien wurden zwar leicht aufgelockert, sind aber immer noch diskriminierend. So fordern die Jungen Liberalen Thüringen nach wie vor die komplette Aufhebung des Spendeverbots für homo- und bisexuelle Männer und wollen dahingehend einen gesellschaftlichen Diskurs anregen.

Hochschulen für die nächsten Generation – Liberale Hochschullandschaft realisieren

 

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern, dass Hochschulen selbst entscheiden können, sich in eine Stiftungshochschule umzuwandeln. Mit einer Änderung des Thüringer Hochschulgesetzes soll für die thüringischen Hochschulen fakultativ die rechtliche Möglichkeit geschaffen werden, einen Rechtsformwechsel zu „Stiftungsuniversitäten“ bzw. „Stiftungshochschulen“ durchzuführen, die eigenes Stiftungskapital besitzen. Die Jungen Liberalen stehen für Hochschulen mit unabhängiger und innovativer Forschung und lehnen staatlich verordnete Eingriffe in die Autonomie der Hochschulen, vor allem im Bereich Forschung und Lehre, wie bspw. eine Zivilklausel, ab.

Die Jungen Liberalen stehen für eine Lehre, welche die Freiheit und Eigenverantwortlichkeit der Studierenden für ihr Studium sicherstellt und fortentwickelt. Damit einhergehend sind eine freie und selbstbestimmte Studienführung und keine starren, politischen Regulierungen wie bspw. der Zwang zur Absolvierung des Studiums strikt nach Studienplan ohne flexiblen Ablauf oder das endgültige Nichtbestehen nur aufgrund eines festgesetzten Endprüfungstermins. Die Thüringer Hochschulen sollen darüber hinaus bei der bestehenden Form der Akzeptanz von ärztlicher Attestierung bleiben.

Die Jungen Liberalen Thüringen trauen Studierenden zu, selbstständig zu entscheiden, an welchen Lehrveranstaltungen sie teilnehmen müssen und wie sie die gegebenen Anforderungen meistern. Daher lehnen die Jungen Liberalen Thüringen eine Anwesenheitspflicht ab.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern eine stärkere landesweite Initiative, welche den Ausbau der digitalen Infrastruktur an Thüringer Hochschulen zum Ziel haben soll. Diese muss finanzielle, personelle und fachliche Unterstützung beinhalten. Außerdem muss dafür gesorgt werden, dass Hochschulbibliotheken ihren Bestand schneller digital verfügbar machen können.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern die Ausstattung von Kindertagesstätten an Hochschulen zu verbessern und dabei die Kommunen durch das Land zu unterstützen.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern die Einführung eines elternunabhängigen BAföGs für Studierende und Azubis. So sind Studierende befähigt, ihr Studium eigenverantwortlich und unabhängig von der finanziellen Situation der Eltern zu absolvieren.

 

Netz und Arbeit 4.0 – Digitalisierung und Gründerkultur anpacken

 

Jede Generation hat ihr individuelles Eigenleben und einen vielseitigen Blick auf die Zukunft. Gründer brauchen Freiraum, um innovative Ideen in einem gesellschaftlichen Klima des Fort-schritts und Veränderns zu verwirklichen. Dazu müssen wir bürokratische Start- und Entwicklungshemmnisse abbauen sowie finanzielle Investitions- und Wachstumspotenziale schaffen.

Dazu ist es, aus unserer Sicht, unerlässlich, den Gründern die Möglichkeit und die Zeit zu geben, ihr Geschäftsmodell in einer regulären, freien Entwicklungsumgebung auszuprobieren. Erst- und Junggründer sollten ihre Energie auf die Entwicklung ihres Geschäfts verwenden können und sich nicht u.a. mit der Bürokratie des Steuersystems beschäftigen müssen. Daher sehen die Jungen Liberalen Thüringen neben der Etablierung eines Venture Capital Gesetzes das steuer- und bürokratiefreie erste Jahr für Erst- und Junggründer als wichtig für eine erfolgreiche Neugründung an.

Die Jungen Liberalen Thüringen fordern den flächendeckenden Ausbau von digitaler Infrastruktur im Glasfaser- und Mobilfunkbereich, auch und besonders zur Stärkung der regionalen Lebens- und Arbeitsqualität im ländlichen Raum. In diesem Zusammenhang sind Direktzahlungen zwischen den föderalen Ebenen zu ermöglichen und der Euro-Bund-Länder-Förderdschungel zu beseitigen. Außerdem fordern die Jungen Liberalen Thüringen die gesetzliche Lösung der Haftungsfrage bei selbstfahrenden Autos.

Das Internet ist kein Neuland und Digitalisierung kein Angstprozess. Die Jungen Liberalen Thüringen wollen den bürokratischen Aktenstau in unseren Verwaltungen beenden.

Wir stehen für die Einbindung von Behörden und Ämter in ein digitales Netz und die Verwirklichung des digitalen Bürgeramtes, um dem Servicegedanken der Zukunft gerecht zu werden. Neben einer digitalen Fortschrittsinitiative muss Bürokratie in unseren Verwaltungen abgebaut und unser Land im digitalen Wandel im Wettbewerb mit anderen Ländern auf Siegerkurs gebracht werden. Gleichzeitig muss der Datenschutz und die Informationssicherheit verbessert und der Zugang zu öffentlichen Informationen durch ein zu schaffendes Transparenzgesetz gewährleistet werden.

 

Liberale Umweltpolitik für das Land im Herzen Deutschlands

 

Eine ressourcenschonende, umweltbewusste und klimaschützende Lebensweise ist die ökologische Grundlage fürdas generationenübergreifende Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Damit nachfolgende Generationen zukünftig Handlungsmöglichkeiten haben, müssen wir die Bemühungen beim Klimaschutz gemeinsam intensivieren, um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen. Dabei müssen aus der Gesellschaft heraus die notwendigen Ideen und Handlungsansätze kommen, welche der Politik nachhaltige Entscheidungen ermöglichen und diese auch umsetzen. Wie wollen einen innovativen Klimaschutz, der auf technischen Fortschritt setzt und die ökologische Effektivitätder Maßnahmen zusammenbringt mit der ökonomischen Effizienz. Klima- und Umweltschutz muss zwingend inter-national und grenzübergreifend gedacht und gehandelt werden.

Um einen effektiven und an marktwirtschaftlichen Methoden orientierten Klimaschutz entwickeln zu können, muss ein Modell für die Preisgebung von CO2- Emissionen entwickelt werden. Dabei bietet das Modell eines idealerweise Globales Emissionszertifikatehandels einen Ansatz, der den Verbrauchern die Chance gibt, ihren Konsum an die Umweltkosten anzupassen und der somit Investitionen in Ressourcenschutz preislich begünstigt. Dafür wollen wir auf Bundesebene aus der Thüringer Initiative heraus einstehen.

Klimapolitik ist aktuell Verbotspolitik und findet nicht nur bei den Regierungen statt, sondern auch dadurch, dass im Bereich der staatlichen Forschungsförderung einige Denkverbote, wie zum Beispiel im Bereich der Mobilität, herrschen. Die Jungen Liberalen Thüringen fördern diese Denkverbote aufzubrechen und wollen aus Thüringen ein Bundesland machen, das in der Lage ist, in Deutschland die Forschung im Bereich der Umwelt so auszugestalten, dass neue und frische Ideen als Chance genutzt werden können, die zukünftig den Schutz von Umwelt garantieren.

Um die Technologischen Fragen zu erforschen, fordern wir Junge Liberale die Forschung zu stärken und dort an der Ingenieurwissenschaftlichen Fakultät auf die Schaffung eines Studienganges Umwelttechnik hinzuwirken, sodass technische Lösungen, auch aus dem Bereich des Geo-Engineering,  und die Köpfe von Morgen in Thüringen ausgebildet werden, um Umweltschutz technisch durchzusetzen. Dabei wollen wir neben der Energiegewinnung auch gemeinsam mit den Unternehmen der Automobilindustrie an der Mobilität der Zukunft arbeiten und gemeinsam forschen, damit aus Thüringen die Mobilität der Zukunft kommt. Um die gesellschaftlichen Lösungen zu entwickeln, muss die Forschung in diesem Feld unterstützt werden.

In der Frage der Energiegewinnung und Speicherung von Energie müssen Regeln geschaffen werden, die den Ausbau von erneuerbaren Energien erleichtern und nicht an Bedienungen knüpfen oder schwer bis gar nicht realisierbar sind, wie zum Beispiel eine 10-H-Regelung. Dabei darf jedoch der Schutz von Flora und Fauna nicht vergessen werden. Deshalb fordern wir Junge Liberale Thüringen bei der Schaffung von erneuerbaren Energien den Erhalt von Naturschutzgebieten, wie dem Thüringer Wald, sicher zu stellen. Wir lehnen Windkraftanlagen im Wald ab.

Thüringen versteht sich aufgrund seiner Vielfalt an Flora und auch Fauna als das grüne Herz in Deutschland und Europa und dieses Selbstverständnis ist für uns eine Bereicherung. Deshalb fordern die Jungen Liberalen Thüringen die Förderung des Naturschutzes in Thüringen. Daher stehen wir neben dem Schutz der Thüringer Wälder auch für die Moorgebiete in der Rhön und in anderen Teilen Thüringens ein und wollen die bereits begonnenen Renaturierungsprojekte für Thüringen weiter voranbringen. Dabei wollen die Jungen Liberalen Thüringen den Umweltschutz auch in Zukunft weiterhin als Teil der täglichen Regierungsarbeit erhalten und setzen sich für den weiteren Ausbau des Thüringer Umweltministeriums ein.